Mit ihrem Projekt Siemensstadt 2.0 plant die Siemens AG, auf dem historischen Siemens-Gelände in Berlin Spandau eine neue Arbeits- und Lebenswelt zu errichten. Die Bedürfnisse der Menschen bleiben die gleichen, unabhängig davon, wie weit die Technologie voranschreitet. Ziel ist deshalb, einen urbanen Stadtteil der Zukunft zu erschaffen, der diese Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Stefan Kögl, General Manager Siemensstadt 2.0, Siemens Real Estate, erklärt das Konzept:
Noch befindet sich das Projekt der Siemensstadt 2.0 in Phase 0; d. h. es gibt schon detaillierte Überlegungen und Strategien, aber noch keine Planungen. Sicher ist jedoch, dass auf dem Areal auch weiterhin Industrieproduktion stattfinden wird. Diese soll in das Stadtbild auf modernstem Standard integriert werden.
Drei Nutzungsarten auf dem Gelände vereinen: Industrielle Produktionsstätten, Büro- und Arbeitsräume sowie Wohnräume. Diese drei Komponenten sind nicht nur integrale Bestandteile der Siemensstadt 2.0, sondern für die Zukunft urbanen Lebens. Schon heute verschmelzen reale und virtuelle Welt zusehends. Und diese heutigen Vernetzungen geben die Leitfragen für unsere zukünftigen Lebensräume vor:
In der Produktion ist eine vielschichtige Vernetzung schon Standard, jeder kleine Schritt ist mit dem Gesamtprozess verbunden. Deshalb müssen auch unsere Städte der Zukunft dieses Konzept aufgreifen, wenn wir den Anforderungen und Bedürfnissen einer vernetzten Gesellschaft gerecht werden wollen.
Das 70-Hektar-Areal in Berlin-Siemensstadt ist derzeit ein geschlossenes Areal mit reiner Industrieproduktion sowie Büroarbeitsplätzen, abgegrenzt durch einen Zaun. Es ist zugleich ein Standort mit Identität, getragen von denkmalgeschützten Gebäuden, Hallen und Architekturikonen.
Doch nur 35% des Areals sind aktuell bebaut. Für die Siemensstadt 2.0 sollen aus den heute bestehenden ca. 480.000 Quadratmetern Nutzfläche rund 1.000.000 Quadratmeter werden. Während der Entwicklung wird daher der Zaun sukzessive versetzt, um einem offenen und lebendigen Stadtteil Platz zu machen. Ziel ist es, aus Bestandsgebäuden zukunftsfähige Gebäude zu machen und Arbeit, Wohnen, Industrieproduktion und Kultur neuen Raum zu geben.
Die Herausforderungen beim Bau der Siemensstadt 2.0 reichen von den Anforderungen an eine intelligente Infrastruktur, dem notwendigen Mobilitätsnetzwerk, dezentralen Energiesystemen, Industrie 4.0 und der Zielsetzung CO2-neutraler Standort bis hin zum ressourcenschonenden Einsatz von Baustoffen.
Siemensstadt 2.0 ist aktuell einer von 11 unter der Bezeichnung „Zukunftsorte“ geförderten Areale in Berlin. Gemeinsam steuern der Berliner Senat, der Bezirk Spandau und Siemens Real Estate das Projekt.
Business Development Manager / Corporate Strategy, Messe München